29.07.2014 / Dr. med. Georg Barth
Im Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe, war bis Anfang Juli 2014 ein geklontes Ohr ausgestellt, das identisch mit dem Ohr des berühmten Malers Vincent van Gogh sein soll. Dieses Ohr will die in den USA lebenden deutschen Künstlerin Diemut Strebe, in enger Zusammenarbeit mit Klonexperten gezüchtet haben.
Dabei wurde aus dem Speichel eines Nachfahren van Gogh´s die DNA extrahiert und in einem drei Jahre währenden Prozess mit den Erbinformationen des Künstlers aus dem 19. Jahrhundert abgestimmt. Im nächsten Schritt wurde Knorpelmasse gezüchtet und mit Hilfe computerbildgebender Technologie in die Form von van Goghs linkem Ohr gebracht.
Das Ohr ist aber nicht nur durch Selbstabtrennung - wie bei Vincent van Gogh - bedroht, sondern auch durch das Basalzellkarziom (Basaliom, weißer Hautkrebs).
In einer kürzlich erschienen Veröffentlichung mit über 8000 Patienten konnte gezeigt werden, dass Basalzellkarzimome am Ohr besonders aggressiv sind und möglichst mit der Mohs-Chirurgie (Mohs-surgery) mit lückenloser mikroskopischer Schnittrandkontrolle (3D Histologie-gestützte Chirurgie, Kokarden-Methode) behandelt werden soll. Dies führt zur höchsten Heilungsrate mit den niedrigsten Rezidiven (Rückfallraten) und zu überzeugenden ästhetischen Ergebnissen. Die bestätigt auch unsere Erfahrungen.
Die richtige Therapie verhindert in den meisten Fällen, dass Ohrersatzmaßnahmen, wie sie die Künstlerin versucht hat, durchzuführen sind.